Das Ziel der Abendveranstaltung am 04. Februar 2017 war …
… in fünf Arbeitsgruppen die wichtigsten Leitmotive zum Thema Lernen und Bildung zu erörtern und anschließend rund 20 zukunftweisende Thesen zu formulieren, die von einer breiten gesellschaftlichen Koalition getragen werden.
So ist Abend abgelaufen:
17:30 – 19:00 Uhr * Podiumsgespräch mit den SprecherInnen der Leitmotive – Aufzeichnung
19:15 – 20:45 Uhr * Workshops zu den Leitmotiven, Sie können sich aktiv einbringen!
21:00 – 22:30 Uhr * Plenum mit Verabschiedung des Münchner Manifests „Lernen im 21. Jahrhundert“ –
Moderation durch den Abend: Jeanne Turczynski
Das sind die Themen der Arbeitsgruppen mit ihren Sprecher*innen:
Leitmotiv 1: Wissensvermittlung ist nicht alles
Welches Menschenbild herrscht in unseren Schulen vor? Bieten wir ein Umfeld, in dem sich junge Menschen zu freien und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten, zu souveränen Bürgern entwickeln können?
Vermitteln wir die Inhalte und Erfahrungen, die Menschen benötigen, um ein gelingendes und glückliches
Leben zu führen?
Wie kann bei jungen Menschen die Heranbildung von „Herzensqualitäten“ gefördert werden, Facetten einer inneren Ethik wie Wahrhaftigkeit, Mut, Willenskraft, Selbstachtung, Verantwortungsgefühl, Integrität, Offenheit, Mitgefühl, Toleranz, Wertschätzung.
Sprecherin: Elfi Schloter – Leiterin Institut für Zusammenarbeit im Erziehungsbereich IFZE
Leitmotiv 2: Lust auf Leben und Lernen
Wie lassen sich die Erkenntnisse der Wissenschaften in gute und fördernde Lernbedingungen umsetzen?
Was ist effektiver, bringt mehr Lernerfolg? Leistungsdruck oder Begeisterung und Neugierde?
Wie kann Schule „sinnlicher“, wie Wissen erfahrbarer werden? Warum ignorieren unsere Schulen immer noch so viele Erkenntnisse der Forschung?
Ist unsere Bildungsbürokratie zu schwerfällig? Was würde sie flexibler machen? Welche Lernformen braucht die Zukunft?
SprecherIn: Franz Hütter, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Berater und Coach für Firmen im Bereich neurowissenschaftlichem Transfer für die Praxis
Leitmotiv 3: Eine Schule für die Zukunft
Wie reagiert Schule auf die sich rasch ändernde Gesellschaft? Wo sind die neuen Ideen, die überholte
Lernkulturen und -strukturen weiterentwickeln?
Können wir mit einer Schule, die sich an den Lerninhalten und -methoden aus dem 19. und 20. Jahrhundert orientiert, wirklich die Herausforderungen der modernen Wissensgesellschaft meistern? Wie können Kinder zu kreativ denkenden jungen Menschen heranwachsen?
Wie kann die digitale Welt sinnvoll in die Schule integriert werden?
Sprecher: Thomas Sattelberger – ehemaliger Vorstand Deutsche Telekom, Continental AG und Lufthansa Passage
Leitmotiv 4: Orientierung an gelingenden Beispielen
Was können wir lernen aus bestehenden Schulen, die sich vom bisherigen „Trichter-Lernen“ emanzipiert
haben? Was ist im Ausland beispielhaft? Wie können Erfolgsstorys angepasst und umgesetzt werden?
Was zeigen uns Alternativkonzepte wie: Waldorf, Montessori, Evangelische Schule Berlin Zentrum, Schetenin, Laising, w@lz, Sudbury, usw.?
Sprecherin: Margret Rasfeld – Gründungsdirektorin der preisgekrönten Evangelischen Schule Berlin Zentrum
Leitmotiv 5: Impulse von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern
An der Schule von heute leiden insbesondere SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen. Trotz jahrzehntelanger Debatten über Reformen hat sich wenig ändert! Laut Umfragen ist jeder Zweite in Deutschland unzufrieden mit dem Schulsystem.
Berichte über SchülerInnen, die in die Totalverweigerung gehen, den Schulalltag als frustrierend, langweilig und entmündigend empfinden, häufen sich. Jeder zwanzigste Gymnasiast leidet unter Burnout-Syndromen.
Engagierte LehrerInnen gehen vorzeitig in den Ruhestand, immer mehr Eltern machen sorgen sich um ihre
Kinder, die in der Schule nicht mehr mitkommen.
Was wünschen sich SchülerInnen von der Schule? Was brauchen LehrerInnen um ihren Beruf mit Freude
zu leben? Wie werden Eltern ein Teil der Schule?
Sprecherin: Hannah Imhoff – Stadtschulsprecherin München
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